Über den Senior Experten Service (SES) bin ich an die Mzuzu University im Norden Malawis vermittelt worden, wo ich die Arbeit dort kennenlernen und dann Anregungen zur Verbesserung der Lehre und Forschung im Bereich Forstwirtschaft geben geben soll.
Schon auf der Anreise von der Hauptstadt Lilongwe nach Mzuzu zusammen mit Ass. Prof. Lusayo Mwabumba habe ich gleich am ersten Tag schon sehr viel über die Situation des Waldes und seiner Nutzung erfahren. Für die etwa 390 km lange Strecke, die sehr gut ausgebaut und meist wenig befahren war, haben wir etwa 6 Stunden benötigt, weil wir häufig angehalten haben. Ich wollte vieles erklärt bekommen und fotografieren. Auf den ersten 2/3 der Strecke gab es allerdings nur wenig Wald, sondern meist landwirtschaftliche Flächen mit Streusiedlungen. Jetzt, zu Beginn der Regenzeit, waren viele Flächen gerade eingesät oder bepflanzt worden, u.a. mit Tabak. Für dessen wird Trocknung sehr viel Brennholz verbraucht und dieses sollte eigentlich auch extra auf 10% der Tabakflächen angebaut werden, aber die Durchführung dieser Vorschrift wird kaum kontrolliert und deshalb auch kaum beachtet. Im Bergland vor Mzuzu gab es dann richtigen Wald, zum Teil den natürlichen Miombowald und auch größere Plantagen mit Kiefern (und etwas Eucalyptus), die einen sehr an deutschen Wald erinnerten.
Wir hielten auch kurz von einem Sperrholzwerk (Raiply), zu dem auch ein Sägewerk und eine ganz neue MDF-Produktion gehört. Da wollen wir dann noch mal einen Tag zur Besichtigung hinfahren. Auf den letzten 50 km waren dann erschreckend viele Waldbrandflächen zu sehen. Sie sollen auf dem Konflikt zwischen Raiply und vielen kleineren Sägewerken mit Mobilsägen herrühren, die um das etwas knappe Holz kämpfen. Dazu ein aktueller Bericht aus der Times Malawi vom 1.12.2016.